Urlaubsreisen, Weiter weg
Kommentare 3

Mallorcas schönste Strände

Jeder kennt sie, ob vom Hören oder Sehen: Die größte und wohl bekannteste der Baleareninseln Spaniens. Auf einem Inseldurchmesser von gerade mal ungefähr 88km leben 800.000 Menschen und jährlich kommen mehr als 10 Millionen Besucher. Kein Wunder, dass die Insel so Facettenreich ist wie kaum ein anderer Urlaubsort, und trotzdem in Deutschland meist von diesem einen Image  geprägt: Dem Ballermann. Dabei macht der Playa de Palma nicht einmal mehr als 1,5% der 550km langen Küstenlinie aus.

Mallorca, meine zweite Heimat

Ich selbst kenne die Insel, wenn ich das selbst behaupten darf, ziemlich gut. Seit ich 2008 für ein paar Monate als Au-Pair in einer mallorquinischen Familie gelebt habe, war ich mittlerweile elf weitere Male dort zu Besuch. Besonders im Norden der Insel und im Tramuntana-Gebirge fühle ich mich wie zu Hause. Es gibt unzählige, auf einer Karte unauffindbare wunderschöne Buchten, wo man die Seele baumeln lassen und die Aussicht auf das türkisblaue Wasser genießen kann.

Playa de Alcúdia

Playa de Alcúdia

Meistens war ich im Hochsommer auf der Insel, auf der Suche nach dem schönsten Schnorchelgebiet und dem tollsten Sonnenuntergang, weit weg vom Aktiv-Urlaub, wie er überwiegend im Frühjahr zur Mandelblüte und im Spätsommer stattfindet. Seit ich allerdings die Finger nicht von den Bergen lassen kann, und vor allem nach der Dokumentationsreihe Wanderlust auf Arte, kann ich es kaum erwarten, mal meine Wanderschuhe auf der Insel zu schnüren.

Ob im Hotel, in einer abgelegenen Finka umgeben von nichts als ein paar Schafen oder einer Ferienwohnung mit Pool –  die Insel hat einiges zu bieten, und das für jede Altersklasse und jeden Urlaubstyp. Ob Familienurlaub mit Kindern, Aktiv-Urlaub mit Freunden oder Ausspannen als Rentner, egal ob als Sportler oder Faulenzer, man muss nur wissen, wo sich das richtige Fleckchen für die eigenen Wünsche befinden.

Hier bekommt Ihr eine kleine Übersicht meiner persönlichen Insel-Highlights.

Strände und Buchten auf Mallorca

Schnorcheln in S‘illot

Zum Schnorcheln mit ein wenig älteren Kindern ist die Bucht S‘illot in Alcúdia optimal.(Vorsicht! Es gibt auch eine Stadt mit gleichem Namen im Südosten der Insel).

Das Wasser ist besonders klar, weil es ein Steinstrand ist. Damit man sich nicht bei jedem Schritt vor Schmerz krümmt sind Wasserschuhe sehr empfehlenswert. Außerdem können auch Seeigel im Wasser sein. Dies ist aber meistens aber weiter draußen der Fall, wo man den Boden schon nicht mehr berührt.

Am Wochenende ist meistens viel los, da es ein beliebtes Ausflugsziel für spanische Familien ist, aber die Bucht bietet hohen Spaßfaktor mit einer großen Steininsel als Schwimmziel. Dort verstecken sich auch die Fische.

Schnorcheln auf Mallorca

Traumstrand Cala Na Clara

Die Bucht liegt im Nordosten der Insel und ist wie alle meine Favoriten-Strände nur zu Fuß erreichbar. Festes Schuhwerk ist für den Weg nicht verkehrt, aber bei Trittsicherheit kein muss. Unterwegs kann man schon das glasklare Wasser begutachten. Wirklich ein Traum. Einziger Nachteil: Der Strand der Bucht ist je nach Wellengang nur ein paar Meter breit und eventuell muss man sich auch hier ein Plätzchen auf den Steinen suchen.

Cala Na Clara

Cala Na Clara

Karibik-Flair am Es Trenc

Wer es lieber bequem im Sand und mit Strandbuden ausgestattet mag, aber nicht auf das glasklare Wasser verzichten möchte, dem kann ich einen Strandausflug zum Es Trenc empfehlen. Nicht umsonst ist er einer der beliebtesten Strände der Balearen, dank weißem Sand und karibischem, ebenfalls flachem Wasser. Seit ein paar Jahren gibt es erst die modernen Strandbuden mit spanischer Musik. Zwar sind die Preise ebenfalls sehr teuer, aber es ist ja jedem selbst überlassen, ob man dort etwas kaufen möchte oder nicht. Außerdem muss man an diesem Strand tolerant sein gegenüber den FKK-Badenden. Durch die vielen Tourismusbesucher wird eine Parkgebühr von sechs Euro (Stand 2014) erhoben; zum einen für Unkosten wie Rettungsschwimmer und zum anderen um ein Regenerationsprogramm für Dünen und Vegetation durchzuführen. Der Preis für eine ganze Familie ist meiner Meinung nach völlig in Ordnung, da der Strand so sehr sauber gehalten werden kann.

Aussicht und Baden am Cap Formentor und der Cala Murta

Einer der beliebtesten Aussichtspunkte ist Cap Formentor. Vom nördlichen Punkt der Insel lässt sich je nach Wetter bis nach Mallorca blicken. Tiefblaues Meer soweit das Auge reicht! Web allerdings zu viel los ist am Strand dort, der kann sich ein ruhiges Fleckchen an der Cala Murta suchen. Ein sehr abgelegener Steinstrand, wo man auch entlang der Klippen gut spazieren kann. Auch hier sind c.a. 15-20 Minuten Fußweg auf einfachen Schotterwegen nötig um die Bucht zu erreiche (Für Kinderwagen geeignet). Sollte man sein Plätzchen für einen Spaziergang verlassen, unbedingt den Proviant in Sicherheit bringen. Die frei laufenden wohl genährten Ziegen kennen keine Skrupel 😀

Puerto Pollenca Mallorca

Wasserschuhe beim Steinstrand nicht vergessen!

 

Surfen an der Cala Torta

Wenn es eine Bucht gibt, die häufig Wellen hat, dann die Cala Torta! Auf jeden Fall sollte man sich online erkundigen wie die Lage ist, aber hier gibt es häufig surfbare Wellen und dann heißt es: Kein Badebetrieb. Erst wenn die Bademeister gegen 17 Uhr Feierabend machen dürfen sich Schwimmer in die Wellen schmeißen, was wirklich spaßig ist für Erwachsene, aber sehr ungeeignet für Kleinkinder. Natürlich alles auf eigene Gefahr.

Von Bucht zu Bucht an der Cala Mondragó

Im Süd-Westen der Insel im Naturpark s’Amarador liegen drei hübsche Buchten – eine schöner als die andere. Leider wissen das gefühlt auch alle Deutschen Touristen, die auf der Insel sind, aber ein Besuch lohnt sich trotzdem. Ich parke meistens auf dem großen, kostenpflichtigem Parkplatz an der Bucht s’marador. Dort schlage ich mein Lager auf und dort beginnt auch das Abenteuer. Es ist nicht weit und es führt auch ein Weg zur Bucht Cala Mondragó. Aber man kann auch schwimmen: Entlang des Weges und vorbei an den Booten, die in der Bucht ihre Anker werfen. Danach spaziere ich entlang der Klippen und unter Bäumen bis zur kleinen Bucht Cala d’en Borgit. Kleine Erfrischung im Meet und dann geht es wieder zurück zum Ausgangspunkt. Fehlt nur das Fahhrrad und man legt einen kleinen Triathlon hin 🙂

Sonnenuntergang in Sa Calobra

Ein tolles Ausflugsziel in den Bergen ist die Bucht Sa Calobra mit dem schönsten Sonnenuntergang auf der ganzen Insel. Es ist ebenfalls ein Steinstrand, der sich in einer Schlucht (Torrent de Pareis) befindet. Es ist ein aufregender Weg durch einen Felstunnel hindurch, bis man dann umgeben von Bergen am Meer steht. Je nach Regenfällen muss man durch Wasser vom Sturzbach laufen. Mit Kleinkindern also nur so viel Gepäck mitnehmen wie man plus Kind tragen kann. Ein aufregendes Familienerlebnis mit viel Platz zum rumlaufen und spielen.

Torrent de Pareis, Mallorca

Torrent de Pareis

Ausflug ins Tramuntana-Gebirge

Abgesehen von Sa Calobra hat das Tramuntana Gebirge auch schöne Dörfer mit beeindruckenden Anbau-Terrassen zu bieten. Ich persönlich liebe Banyalbufar und Deia. Eines der bekanntesten Bergdörfer, wo auch der spanische König Urlaub macht, ist Valdemossa.

Bergdörfer auf Mallorca: Banyalbufar

Bergdörfer auf Mallorca: Banyalbufar

Typisch sind die vielen Pflanzentöpfe in den schmalen Gassen und die Kachelbildchen an den Haustüren.

Meine Lieblingstapasbar, ebenfalls sehr kinderfreundlich ist Sa Cova in der Calle Rosa. Es gibt tolle Weine, den mallorquinische Túnel-Schnaps und das mallorquinische Gericht Pa amb oli (klassische Version: Mallorquinisches Bauernbrot mit Olivenöl und Paprika/Tomatenpaste). Unbedingt probieren!

Gassen in Valdemossa

Gassen in Valdemossa. Typisch sind die Fliesenschilder an den Häusern und die vielen Topfpflanzen in den Straßen.

Voraussetzung für eine Tour in die Berge mit Kindern ist natürlich, dass sie schwindelfrei sind, und dass sie gerne Auto fahren, da man viele Serpentinen fährt und je nach Ausgangspunkt schnell mal ein bis zwei Stunden unterwegs ist.

Familienurlaub in Alcúdia

Als Au-Pair habe ich in Puerto de Alcúdia gelebt und mich drei Monate um zwei kleine spanische Mädchen gekümmert (damals zwei und sechs Jahre alt.) Deshalb kann ich sagen: Puerto de Alcúdia ist der perfekte Familienort. Der Strand ist sehr breit, optimal zum spielen und Sandburgen bauen, Tretboote ausleihen und bei etwas älteren Kindern Banana etc. fahren. Das Wasser ist sehr, sehr flach. Über 20 Meter ins Meer hinein ist es nicht tiefer als 30-40 Zentimeter.

Außerdem bietet Alcúdia ein großes Labyrinth mit verschiedenen Aufgaben und kinderfreundliche Strandbars (Royal Beach, 5 Oceanos), besonders weil die spanischen Kinder überall mit hingenommen werden. Babysitter gibt es meines Erachtens nicht.

Mein Tipp: Auch mal nachmittags an den Strand gehen. Die meisten Urlauber sind dann schon wieder in den Hotelanlagen, somit ist der Strand zu der Zeit noch viel übersichtlicher.

Für Begeisterte des Wassersports gibt es gleich im Nebenort von Alcúdia, Puerto de Pollença, eine deutsche Surf&Segelschule.

Fazit:

Wie ihr merkt, ich kann gar nicht aufhören über Mallorca zu schwärmen. Ob als Familienurlauber, Sprachreisender, Pauschal- oder Individualtourist, Mallorca ist auf jeden Fall eine Reise wert. Man sollte sich meiner Meinung nach unbedingt die Zeit nehmen, verschiedene Ecken der Insel kennen zu lernen.

Wer plant, bald die Insel zu bereisen, kann mich bei Fragen natürlich gerne kontaktieren und nach weiteren Tipps fragen. 🙂

Teile diesen Beitrag:

Verwandte Artikel:

3 Kommentare

  1. sunbonoo sagt

    Hallo Simone,

    danke für den tollen Beitrag! Du hast hier ein paar sehr schöne Ziele erwähnt, da können wir nur beipflichten. Was wir gern noch ergänzen wollen, ist ein Besuch auf Mallorcas schönste Seite: Ein Bootsausflug! Die Boote gehören einfach fest zum spanischen Leben mit dazu, und ein Tag auf dem Meer ist herrlich entspannend. Dabei gibt es für jeden Typ das passende Boot: Vom Speedboot, mit dem man innerhalb 1-2 Stunden sehr viel von der Küste kennenlernen kann, über Glasbodenboote (die sich besonders für Familien eignen), geselligen Katamaran-Ausflügen bis hin zum entspannten Segeltörn im kleinen Rahmen lassen sich ein paar tolle Stunden auf dem Meer verbringen.

    Liebe Grüße aus Santa Ponsa
    sunbonoo

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert