Bayerischer Wald, Bayern, Wandern
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Wandern im Bayerischen Wald: Ein Paar Tausender in der Arberregion

Seit der Wander- und Trekkingmesse letzten Herbst reizen mich die 8 Tausender des Bayerischen Waldes. Bei meinen Vorsätzen für das neue Jahr steht eine Wanderung über alle Erhöhungen in einer Tour auf dem Programm. Leider bin ich bisher noch nicht dazu gekommen. Aber neben Rachel, Lusen, Falkenstein und Dreisessel kann ich nun wenigstens ein paar neue – wenn auch nicht den ganzen Rest – der acht Tausender-Gipfel aus der Arberregion hinzuzählen.

100 Kilometer bin ich von Passau gefahren, um eine andere Ecke des Bayerischen Waldes kennenzulernen. Zwar habe ich genügend Zeit für die Anfahrt einkalkuliert, aber natürlich nicht damit gerechnet, dass mir auf halber Strecke der Auspuff flöten geht. Kaum Handyempfang um von Papas Autokenntnissen zu profitieren, habe ich provisorisch erste Hilfe geleistet und den kleinen Wagen bis ans Ziel in eine Werkstatt geschaffen. Dem Mechaniker habe ich so viel Zeit für die Reparatur eingeräumt, wie ich für meine Wanderung brauchen würde 😀

Das eigentliche Abenteuer sollte in Eck anfangen, am Parkplatz neben dem Skilift und dem Berggasthof Eck, aber es kommt ja immer anders als geplant 🙂

Wandern in der Arberregion auf Teilen des Goldsteigs

Dort startet also meine Route auf dem Goldsteig*, dem  Qualitätswanderweg des Tourismusverbandes Ostbayern, den am Bloggerwandertag Martin von Einfach draußen bewanderte.

Forsttraße Bayerischer Wald

Der beginnende Aufstieg über die breite Forststraße, vorbei an gefällten Baumstämmen, hat mich zuerst wenig beeindruckt, aber schließlich entpuppt sich die Strecke als „einer der schönsten Abschnitte des Goldsteigs“, wie uns der Wirt des Gasthauses in Lam, wo zurzeit meine Eltern Urlaub machen, versprochen hat. Vorbei an einer kleinen Kapelle, großen Felsvorsprüngen und durch den malerischen Wald wird uns viel Abwechslung geboten.

Etappenziel: Aussicht vom Riedelstein

Aussicht vom kleinen Riedelstein: Bayerischer Wald

Aussicht vom kleinen Riedelstein

Eine kleine Aussicht ist uns vom Riedelstein (1132m) gegönnt. Zu diesem Zeitpunkt ist uns allerdings noch nicht bewusst, dass dies auch der einzige Ausblick ins Tal bleiben würde. Trotz Sonnenschein zu Beginn der Wanderung, wird es leider umso nebeliger, je mehr wir uns dem Höhenweg nähern.

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Mystischer Bayerischer Wald

Etwas Gutes hat der Nebel jedoch: Der Wald verwandelte sich in eine mystische Gegend. Der recht einfache Weg teilt sich auf Höhe der Rauchröhren (1042m) – wilden Gneisblöcken, die ausschauen als wäre sie mit einer Axt zerteilt worden – in einen leichteren und einen schwierigeren Pfad. Der schwierige Pfad schlängelt sich zwischen den hohen Felsen und fordert Geschicklichkeit, gutes Schuhwerk und die richtigen Handgriffe. Die Felswand mit Kletterhaken und Überhang eignet sich auch hervorragend für fortgeschrittene Kletterer.

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Wir machen uns weiter auf den Weg über die Steinbühler Gesenke, Felspartien mit alpinem Charakter.  Hier soll man eigentlich eine hervorragende Aussicht haben, aber leider gibt es heute nur Nebelfelder zu sehen.

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Normalerweise bin ich vielmehr ein Fan von Rundwegen, aber in diesem Fall hat es sich gelohnt, den gleichen Rückweg einzuschlagen, denn gegen Nachmittag hat sich die dichte Nebeldecke doch tatsächlich noch etwas geöffnet und einen kleinen Blick hinab der steilen „Gesenke“ erlaubt.

Unser Tagesziel zur Einkehr: Die Kötztinger Hütte

Kötztinger Hütte, Arberland

Kötztinger Hütte, Arberland

Unser Tagesziel war die Kötztinger Hütte mit einer hübschen alten Stube und einer tollen Terrasse, die bei klaren Wetterverhältnissen eine wunderbare Aussicht bietet. Die Hütte ist gut gefüllt. Wir sind verwundert, wo die ganzen Wanderer herkommen. Gerade mal drei Paare haben wir unterwegs getroffen. Eine Gemüsesuppe und ein Haferl Kaffee später machen wir uns dann auf den Rückweg.

Insgesamt hat sich die weite Fahrt gelohnt! Die Route über den Kaitersberg-Kammweg ist eine sehr schöne Strecke mit abwechslungsreichen Ausblicken und Naturkunst – wie hier der Stierkopf am Wegesrand. Nach dem Anstieg zu Beginn ist die Tour kräftemäßig auch recht einfach zu bewältigen. Jedoch ist Trittsicherheit vor allem bei den Steinbühler Gesenken und den Rauchröhren erforderlich!

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*Der Goldsteig ist übrigens 286 km lang und verläuft von Markredwitz durch den Bayerischen Wald bis nach PASSAU. Also man kann die Wanderung gleich von zu Hause aus starten 🙂

 

 

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5 Kommentare

  1. Susanne sagt

    Hallo Simone,

    Dein Bericht über die Wanderung ist echt gut und die Bilder dazu wirklich gelungen. Da fühlt man sich direkt wie mit dabei. Ich bin selbst ein leidenschaftlicher Wanderer und habe auch schon mehrere Etappen auf dem Goldsteigweg und den Zubringern zurückgelegt.
    Landschaftlich reizvoll sind die Etappen S14 und S15; und auf dem Gallnerberg, mit der idyllischen kleinen Kirche und dem herrlichen Blick auf den Gäuboden, da fühlt man sich dem Himmel ein Stückchen näher. Wenn Du in dieser Richtung mal unterwegs bist, solltest Du diese Touren im Hinterkopf haben. Eine gute Übernachtungsmöglichkeit auf dieser Strecke gibt es auch (da kann man sich nach einem anstrengenden Wandertag auch noch gut erholen): das Wellnesshotel Bayerischer Waldder Reibener-Hof bei Konzell.

    • Hallo Susanne,
      danke für deine Wandertipps und die Übernachtungstipps.
      Momentan wohne ich in Köln, aber ich möchte unbedingt bald nochmal in den Bayerischen Wald 🙂
      Freut mich, dass dir die Bilder gefallen haben!
      Viele Grüße
      Simone

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