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Reisegeschichten – Überraschungen und Banalitäten in Phnom Penh

März 2012. Ich bin mit Christina in Kambodscha unterwegs. Wir haben schon viel zusammen erlebt. Wir sind zusammen zur Schule gegangen, wir haben zusammen studiert. Jetzt sind wir zum 1. Mal als Backpacker im fernen Südostasien unterwegs. Wir sind grade auf dem Weg vom idyllischen Kampot (einer Stadt am Fluss, in dessen Zentrum die französische Architektur aus der Kolonialzeit dominiert) Richtung Siem Reap (bekannt für die Tempelanlage Ankor Wat). Die Reise führt uns über die Hauptstadt Phnom Penh.

Wir sind beeindruckt von den liebevollen, freundlichen Menschen. Das übertrifft sogar unsere Erlebnisse zuvor in Thailand. Nur  ein Problem haben wir in Kambodscha, und das kennen viele, die zum ersten oder sogar zum wiederholten Male den fremden asiatischen Gewohnheiten ausgesetzt sind:

Wir vertragen das Essen nicht. Oder die Gewürze. Unsere Mägen sträuben sich gegen jegliche Nahrung und lassen unseren Urlaub für ein paar Tage ziemlich einfältig aussehen: Nichts als Tee und unsere 4 weißen Zimmerwände bekommen wir zu sehen (und ein paar russische Jungs, die wollen, dass wir ihren Sonnenbrand mit Quark einreiben. Diesen aber schließlich wütend gegen unsere Zimmertüre schmeißen – das ist jedoch eine andere Story ;)). In Kampot haben wir uns dann vom Mixed Dorm mit shared Bathroom in das Privatzimmer im Nachbar-Guesthouse verlegen lassen. Jetzt gibt es für uns leider erstmal nur noch Western Food.

Als wir in Phnom Penh ankommen geht es mir schon deutlich besser. Während sich Christina wieder auf das Doppelbett freut, habe ich Lust, die Großstadt ein wenig zu erkunden.

 

Silver Pagoda (Royal Palace), Phnom Penh, Cambodia

Silver Pagoda (Royal Palace), Phnom Penh

Eigentlich bin ich ja kein großer Fan von asiatischen Großstädten, aber manchmal schlendere ich gerne durch die Straßen. DURCH! Nicht ÜBER! Es stellt sich als Meisterleistung heraus, lebend auf der anderen Straßenseite anzukommen, über den 4-spurigen, dicht befahrenen Verkehrsweg ohne funktionierendes Zebrastreifensystem und ohne irgendeine Ampel in Sichtweite.

Da hilft nur abgucken. Wie machen das die Einheimischen? Die arbeiten sich Spur für Spur durch. Und es funktioniert. Mit ein bisschen Mut und Leichtsinn komme ich hervorragend auf der anderen Straßenseite an und schlendere weiter, vom Silver Pagoda auf dem Gelände des Royal Palace richtung Flussufer, wo die nächste Überraschung auf mich wartet…

Mönche am Ufer des Tonle Sap, Phnom Phen, Cambodia

Drei Mönche am Ufer des Tonle Sap

Die drei Mönche am Flussufer sind das Bild, das ich mit der Kamera festgehalten habe. Aber das Bild, das sich in meinen Kopf gebrannt hat, das sind die sportlichen Khmer (so wird das Volk von Kambodscha sowie deren Sprache und Schrift genannt).

Sport! In der Stadt! Bei 30 Grad! Und dieser Luftfeuchtigkeit! Ich weiß auch nicht wieso, aber irgendwie ist es mir nie in den Sinn gekommen, dass es in Asien öffentliche Aerobic-Kurse in der Abenddämmerung geben könnte. Alle paar Hundert Meter begegne ich einer neuen Gruppe, die sich fleißig an den Bewegungen des Trainers orientiert. Zusätzlich findet man Trimm-Dich-Pfade, wie sie auch in unseren Städten immer häufiger auftauchen.

Am Ende sind mir meine Gedanken total dämlich vorgekommen. Natürlich wollen die Leute genauso fit und ausgeglichen sein wie wir! Trotzdem ein beeindruckender Augenblick, der mir noch immer im Kopf herumschwirrt.

Welche Überraschungen hast du schon in fremden Ländern erlebt? Womit hast du in deinem Urlaub überhaupt nicht gerechnet?

 

Hier geht’s zu weiteren Bildern und Anekdoten aus der Fotofundgrube:

1. Hotelzimmerblick, Jakarta

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