Nürnberger Land, Fränkische Schweiz oder Pegnitztal: Diese Namen waren mir – wenn überhaupt – nur ein Begriff dank der Schilder auf der A3. Zum Glück weiß ich nun mehr darüber, denn jede einzelne dieser Regionen ist ein Inbegriff für Outdoor pur. Für einen Überblick habe ich nun ein kleines Nürnberger Land Lexikon* erstellt mit den „Must Knows“ der Outdoor-Aktivitäten und -Orte.
Das Nürnberger Land Outdoor ABC
A – Ankatal: Dschungel im Nürnberger Land
B – Burg Hohenstein Wahrzeichen
H – Höhlenwanderungen
I – Intuitives Bogenschießen
K – Kletterkultur von Einsteiger bis Profi
P – Pegnitz mit dem Kanu erleben
A – Ankatal: Der Dschungel im Nürnberger Land
Man sagt: Das „wildromantische“ Ankatal. Wild ist es: Überall wildes Gewächs und saftiges Grün. Jeder Baum, jede Pflanze leuchtet schöner als die andere. Bei 30° Celsius herrscht hier fast tropische Athmosphäre. Zum Glück hat das Ankatal auch seinen schattigen Ruf; Genau richtig für eine Sommerwanderung unter den hohen Kronen der fränkischen Baumriesen.
Ein Highlight im Ankatal ist die Felsgrotte „Andreaskirche“, eine „natürliche“ Kirche, wo nach Erzählungen die ersten Gottesdienste in der Region stattgefunden haben sollen.
B – Burg Hohenstein: Wahrzeichen mit Panoramablick
Die Burg Hohenstein gilt als das Wahrzeichen des Nürnberger Landes. Mit 850 Jahren ist sie schon einige Zeit Teil des Landschaftsbildes. Aber genauso schön wie der Blick auf die Burg ist der Ausblick in das weite Umland.
Es findet ein Sommerfest auf der Burg statt und die ganze Nachbarschaft macht es sich zu Live-Musik auf den Bierbänken gemütlich – ein logistisches Meisterwerk bei diesem Schrägbau, doch genau das macht das Fest so sympathisch. Unser großes Glück: Aufgrund der Feier ist die Burg heute länger als 17.00 Uhr geöffnet. So können wir es kaum erwarten, dass die Sonne untergeht und die Landschaft in ein leuchtend warmes Licht taucht.
Was mir auch noch besonders gut gefallen hat: Die aktuelle Fotografie-Ausstellung „Fränkische Ansichten“ im Burggebäude – die Bilder sind dort noch bis zum 15. Oktober ausgestellt.
H – Höhlenwanderungen im Nürnberger Land
Große Höhlen werden meistens als touristische Attraktionen ausgenutzt, mit Eintrittsgeldern, Parkplatzsuche, Schlangestehen und überteuertem Proviantangebot. Was wäre das für ein Gefühl, wenn man eine Höhle besucht, ganz ohne Trubel? Wir haben es bei der Geishöhle bei Münzinghof ausprobiert.
Die Höhle ist unser Etappenziel bei einer kleinen Sonntagswanderung. Statt zu einem Gipfel hinauf geht es 10 Meter in ein tiefes schwarzes Loch hinein.
Alle sind ruhig und gespannt was uns in der Höhle erwartet. Draußen sind es noch immer 30°C, doch je tiefer man sich ins Dunkle hineinbegibt, desto kälter wird es. Schritt für Schritt tasten wir uns langsam vor. Man muss auf seinen Kopf aufpassen und auf jeden Tritt achten. Der Boden ist sehr rutschig. In der Höhle ist es kalt und feucht. Es dauert seine Zeit, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnen, und selbst dann sieht man kaum etwas. Das Wasser an der Decke verwandelt sich teilweise in Eis. Im Licht der Stirnlampe leuchtet die ganze Höhle wie der schönste Sternenhimmel oder eine Schatzkammer voller Diamanten.
Unser Adrenalinkick durch die 145 Meter lange Geishöhle dauert so lange an, bis wir wieder das Tageslicht erreichen und uns die warme, schwüle Luft entgegenkommt.
Was ihr beachten müsst: Die Höhlen sind vom 1.Oktober – 31.März meistens nicht für Besucher zugänglich, um die Fortpflanzung der Fledermäuse nicht zu stören. Lieber vorher informieren.
Höhlen im Nürnberger Land : Geislochhöhle, Petershöhle, Karlshöhle, Windloch
I – Intuitives Bogenschießen
Bogenschießen. Für mich hatte das im ersten Moment nicht viel mit einem Naturerlebnis zu tun und war deshalb zunächst der uninteressanteste Punkt auf der Agenda der #48outdoor-Reise. Ich habe mich getäuscht!
Bogenschießen ist nämlich…
- Entspannung pur
- Selbstreflexion
- anstrengend und kraftaufwendig
- super spaßig
- teamorientiert
- draußen in der Natur
Zumindest wenn man sich für die intuitive Disziplin entscheidet, in der es darauf ankommt, seine eigene Leistung 1) wahrzunehmen 2) zu bewerten 3) zu verbessern, egal ob man die Zielscheibe trifft oder nicht. Am Allerschwierigsten ist es nämlich, die positiven oder negativen Emotionen nach dem Schuss zu ignorieren und seine Gedanken voll und ganz auf die Handlung zu beschränken.
Den tollen Kurs haben wir unserem super Trainer Michael (Fuchs und Stier) zu verdanken, der davon überzeugt ist: „Das Ziel ist im Weg“ um den bewussten und unbewussten Entscheidungen freien Lauf zu lassen. Ob das alleine für das Bogenschießen gilt oder als Lebensphilosophie, darüber dürft ihr selbst entscheiden 🙂
K – Kletterparadies Nürnberger Land
Hättet ihr es gewusst? Das Nürnberger Land gehört zu den Top Kletterregionen Deutschlands. Von Grad 3 bis Grad 11 gibt es den passenden Felsen für Jederman – mit Wald und Weitsicht, zum Bouldern, Toprope oder Vorstieg. Ich selbst habe den Kletterern an der Pegnitz und im Ankatal nur staunend zugesehen. Für weitere Infos zum Klettern verweise ich deshalb besser auf einen Artikel von den Profis aus der Branche.
Wer sich nicht gleich zutraut im Überhang das Dolomit-Gestein hinaufzukraxeln, für den hält die Region auch Klettersteige zum probieren bereit: Der Höhenglücksteig & der Norissteig. Mehr Infos dazu findet Ihr hier.
P – Pegnitz Kanutour
Seit der Kanutour auf der Aggertalsperre bin ich äußerst angetan von der Fortbewegung auf dem Wasser. Im Nürnberger Land ist es die Pegnitz, die mit dem idyllischen Panorama des Pegnitztals das perfekte Grundgerüst für eine Paddeltour bietet. Beim BeFree Kanuverleih stehen verschiedene Tourenangebote zwischen 7,6 und 16,4 Kilometern zur Auswahl. Auch wenn es am Ende etwas schmerzhaft in den Armen werden kann, die gesamte Tour lohnt sich! Besonders der vorletzte Abschnitt ist mit seinen flotten Stromschnellen und der verschlafenen Uferlandschaft mein absoluter Favorit.
Es ist viel Betrieb an den Wochenenden und schönen Sommertagen. Das merkt man besonders an den Umtragestellen bei den Wehren. Später verliert man sich jedoch wieder in der Stille der Natur, wo einem vielleicht ein paar Enten, Schwäne oder Wasserratten begegnen – alles selbst gesehen! 😀
Rastplätze auf der Strecke: An jeder Umtragestelle gibt es die Möglichkeit, ein eigenes Picknick aufzuschlagen und fast überall findet man Einkehrmöglichkeiten. Wir haben eine Pause im Café Inselblick in Vorra eingelegt, mit hausgemachten Kuchen und Liegestühlen am Wasserfall 🙂
Fazit: Outdoor im Nürnberger Land
Vielfältige Aktiv-Region im Norden Bayerns. Auf jeden Fall eine Reise wert, zumal die Anbindung sehr gut ist: Zweimal stündlich fahren Züge von Nürnberg aus in die Natur. Das Outdoor-Erlebnis beginnt schon mit der schönen Bahnstrecke durch das Pegnitztal.
*Die Vollständigkeit des Nürnberger Land Outdoor Lexikons beruht auf den Aktivitäten, die wir bei der #48outdoor und #bahnsommer Pressereise im August 2017 erlebt haben. Organisiert und gesponsert wurde diese Reise vom Nürnberger Land Tourismus und der DB Regio Bayern. Herzlichen Dank für die Einladung und die großartige Organisation, lieber Uli, und vielen Dank an das Hotel Zum Alten Schloss für die nette Unterkunft, das Traum-BBQ & das Lagerfeuer mit Sternenhimmel 😉
Hinweis: Die Einladung zur Pressereise beeinflusst nicht meine persönliche Meinung.
Wenn ihr noch mehr über das Nürnberger Land erfahren wollt, schaut mal bei den Bloggerkollegen rein:
- Travelinspired: 7 Outdoor-Tipps im Nürnberger Land
- Lebedraußen
- Travellerblog
Hey,
ganz tolle Bilder und schöne Eindrücke aus meiner Heimat, ebenso die Idee wie du das aufgebaut hast, Nürnberger Land ABC -> gefällt mir gut 🙂
Danke für deinen Kommantar, Oliver, und freut mich, dass es dir gefällt 🙂
Viele Grüße, Simone
[…] vom OutZeit Blog, die dir hier ihr Outdoor Lexikon des Nürnberger Lands vorstellt […]
[…] Nürnberger Land: Das Outdoor Lexikon | outzeitblog.de […]
Ich dachte ja eigentlich ich kenne das Nürnberger Land, aber das Ankatal ist mir neu. Danke für die Anregung, werd‘ ich wohl bald mal vorbeischauen.
Sehr gerne, Thomas. Danke fürs Lesen und kommentieren 🙂 Ich hoffe es gefällt dir dort auch so gut wie mir. Viele Grüße Simone
[…] auch an Bianca von Lebedraussen, Simone von OutZeit Blog und Hubert von Travellerblog für die tolle Gesellschaft. Es hat riesengroßen Spaß gemacht mit […]