Banff?
Banff ist die größte Ortschaft innerhalb des Banff-Nationalparks in der kanadischen Provinz Alberta. Der Banff-Nationalpark ist nicht nur der älteste Kanadas, sondern mit einer Fläche von ca. 6641 km2 gehört er auch zu den größeren Nationalparks in den kanadischen Rocky Mountains. Somit ist die Banff Mountain Film Festival World Tour ein Outdoorfilm-Festival. Einmal im Jahr werden in diesem kanadischen Banff die so genannten „Outdoor-Oscars“ vergeben. Danach geht eine Auswahl der besten Filme auf Welt-Tournee. Letztes Jahr wurde schon von der Banff-Tour 2014 auf dem Blog berichtet. Jetzt ist es Zeit für die Besten der aktuellen Outdoor-Filme: Die neue Banff-Tour startete bereits am 20. Februar 2015, aber erst letzten Donnerstag, am 12. März 2015, kam sie nach Passau. Das Filmprogramm mit einer Gesamtlänge von 120 Minuten (zwischendurch gibt es eine Pause von ca. 15 Minuten) wurde in der Redoute ausgestrahlt.
Insgesamt wurden sieben Filme in unterschiedlichen Längen gezeigt. Darunter auch The Stonemasters, von dem Simone euch erst vor kurzem berichtete. Die fünf Kurzfilme – alle in einer Länge zwischen fünf und zehn Minuten – beleuchteten in einer sehr charmanten Art und Weise und mit beeindruckenden Aufnahmen unterschiedliche Lebenssituationen. Darunter der Gleitschirmakrobat Jean-Baptiste Chandelier, der einbeinige Skifahrer Vasu Sojitra, der sich mit Einfallsreichtum und eisernem Willen bis zum Gipfel durch schlägt und auch der Skifahrer Eddie Hunter, der mit seinen 88 Jahren immer noch regelmäßig die Pisten stürmt. Aber ebenso der schottische MTB Fahrer Danny MacAskill zeigt uns in seinem Film, wie er geradezu mit einer Leichtigkeit den berühmt-berüchtigten Cuillin-Grat entlang fährt. Dahingegen ist die Disziplin des 14-jährigen Kletteres Kai Lightner so bemerkenswert, dass dem Zuschauer wieder einmal bewusst wird, welche Vorbereitungen es bedarf, um all die Wettbewerbe gewinnen zu können (14.C – Routen).
Die bewusst gewählte, ausgewogene Mischung der Filme, erlaubt es mir vielleicht dennoch mein persönliches Film-Highlight näher zu beleuchten. Das betrifft den letzten, noch nicht angesprochenen Film Damnation. Mit einer Länge von 52 Minuten nimmt er auch während des Filmprogramms den längsten Teil ein. Nicht umsonst. Die Intention des Films ist ganz klar: den Sinn von Staudämmen zu hinterfragen und mit dem Abbau der Dämme die ökologischen Auswirkungen einzudämmen. 75 000 Dämme allein in den USA geben Anlass das Problem der Dämme näher zu beleuchten. Zumal schon längst nicht mehr die Wasserkraft günstigen Strom für ein ganzes Land wie den USA schafft.
Die Aktivisten verdeutlichen am Beispiel der Wildlachse (Rotlachse), welche ökologischen Auswirkungen die Dämme auf den Bestand der Lachse haben. Die Dämme versperren den Wildlachsen auf ihrer Wanderung den Weg. Um die Natur zu kontrollieren wurden von Großunternehmern Fischbetriebe aus dem Boden gezogen, die den Lachsbestand wieder ankurbeln sollten. Es ist aber eine Illusion zu glauben, dass dadurch die Lachswanderung normal weiter geführt wird, denn die Erholung der Wildlachse wird durch die Zuchtlachse gestört. Aus diesem Grund prangert nun eine Reihe von Aktivisten die Nutzlosigkeit dieser Betonblockaden an, indem sie durch „Kunst am Damm“ auf das Problem aufmerksam machen. Wenn ihr wissen wollt, wie diese Kunst aussieht oder welche Wirkung dieser Protest bisher hatte, schaut euch die Filmtour selber an. Auf der Seite www.banffmountainfilm.de findet ihr weitere Termine. Es lohnt sich 🙂
Text von Pia Laetitia Tabellion.
Pia ist eine gute Freundin von mir und häufig mit OutZeit Passau unterwegs (u.a. bei der Schneeschuhwanderung und auf der Sonnenalm) und sie hat auch schon einmal für das Blog geschrieben: Eine Spezialität des Bayerischen Waldes: Alpenblick und Tannenmeer.
Danke an Pia für den Gastauftritt und danke an Banff für die tollen Bilder.