Alpen, Bayern, Wandern
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4 Tage Kaisergebirge in Bildern

Anton-Karg-Haus Kaisergebirge

Meine Familie kennt mich schon ziemlich gut. Es gibt wohl kaum ein besseres Geburtstagsgeschenk als eine Hüttentour durch die Alpen.

Mein Bruder hat die Tourenauswahl getroffen: Wandern im Gebiet des Zahmen und Wilden Kaiser. Vier Tage von Hütte zu Hütte auf der Kaisertour. Es war seine erste Hüttentour und das Resume lautet: Berge schaffen Gänsehaut-Momente! Ich hätte es besser nicht formulieren können. Und obwohl wir uns knapp unter der 2.000er-Grenze des Kaisergebirges aufgehalten haben, sammelten wir zahlreiche Höhenmeter und berauschende Gipfelglück-Momente.

Rückwirkend können wir sagen: Wir hatten für August wirklich kein Sommerwetter, aber eine spannende Mischung aus Sonne und Wolken. Obwohl wir die ersten Tage im dichten Nebel losgewandert sind, hat sich die faszinierende Bergwelt mindestens einmal pro Etappe durch die Wolkendecke gekämpft um sich von seiner prachtvollen Seite zu präsentieren.

Da Fotos mehr als unzählige Worte sagen, erhaltet Ihr die Zusammenfassung der Tour nun in Bildern…

Die Kaisertour: Etappe 1-4 in Bildern

1. Wanderwege im Kaisergebirge

Eins muss man der Kaisertour lassen: Die Wege sind wunderbar abwechslungsreich: Weicher Waldboden, weite Wiesen, schmale Pfade, steinige Aufstiege, holzige Stufen. Es wurde viel gekraxelt und nie langweilig.

Etappe 2 Kaisertour

Nebel liegt in der Luft: Am zweiten Tag müssen wir einige Höhenmeter machen bis wir über den Wolken waren.

Gesicherter Steig zur Pyramidenspitze am Zahmen Kaiser

Seilgesicherte Etappen auf dem Weg zur Pyramidenspitze.

Hochebene im Kaisergebirge

Weitblick. Ein wirklich schöner Abschnitt über weite Wiesen auf der Hochebene der Etappe 3. Nachdem wir zuvor am Bettlersteig auf jeden Tritt achten mussten, konnten wir hier den Ausblick in vollen Zügen genießen.

2. Pflanzenwelt im Kaisergebirge

Ich habe versucht einige Blumennamen ausfindig zu machen, allerdings fällt es mir sehr schwer. Vielleicht befindet sich ja ein Experte unter den Lesern? Dadurch, dass sich die Vegetationsstufen aufgrund der Höhenlagen ständig wechseln, ist die Flora sehr vielschichtig: Immerhin wandern wir um die 1.000 Höhenmeter pro Tag. Wer sich mehr mit dem Thema beschäftigen möchte, sollte unbedingt den Alpenpflanzengarten an der Vorderkaiserfeldenhütte besuchen.

Vegetation im Kaisergebirge: Farne am Wegesrand

Grünes Kaisergebirge! So eine abwechslungsreiche Vegetation am Wegesrand. Die Farne schaffen ein tropisches Flair.

Etappe 1 zur Vorderkaiserfeldenhütte: Klee am Wegesrand

Leuchtend grünes Klee beim Aufstieg zur Vorderkaiserfeldenhütte.

Pilze im Wald: Kaisergebirge

Immer wieder: Mystischer Wald.

Wanderweg auf der Kaisertour Etappe 2

 

Etappe 2 - kaisertour

Kurz öffnet sich die Wolkendecke. Und vor dem Berg tummelt sich eine Wiese voller Alpen-Disteln.

Gipfelkreuz Kaisergebirge

Es ist peinlich, aber ich weiß gerade nicht, welches Gipfelkreuz es war. Vielleicht Gamskogel? Aber auf dem Foto ging es ja um die Blumen … 😉

3. Tierwelt im Kaisergebirge

Die Alpenkuh ist auf jeden Fall immer ein schönes Motiv in den Bergen, wobei ich auch sehr viel Respekt vor den großen Tieren habe. Ein paar Murmeltiere oder ein Steinbock ist natürlich ein Traum auf jeder Wandertour, der uns diesmal leider ausblieb. Umso interessanter waren die kleinen Begegnungen: Auf Augenhöhe mit einem Grashüpfer und ein mich kitzelnder Schmetterling 🙂

Grashüpfer in den Alpen

Perspektivenwechsel: Die Wanderwege aus Sicht eines Grashüpfers.

Schmetterlinge Kaisergebirge, Etappe 3 Kaisertour

„Schmetterlingstal“ haben wir diesen Abschnitt der 3. Etappe genannt, weil sie uns zum Teil ein ganzes Stück begleitet haben. Sehr ungewöhnlich, dass sie so zutraulich sind, oder habt ihr das schonmal erlebt ?!

Alpenkühe vor Bergpanorama: Etappe 4 Kaisertour

Kuh müsste man sein und in diesem Bergdorf leben: Tag für Tag traumhaftes Bergpanorama.

Kühe im Kaisergebirge - Etappe 2 Kaisertour

Alpenkühe im Kaisergebirge –  während sie gemütlich grasen stehen wir am Ende der Etappe 2 kurz vor der Erschöpfung. Und dann geht es noch einmal einige Höhenmeter hinauf bis zum Stripsenjochhaus.

4. Gipfelglück auf der Kaisertour

Der imposanteste Gipfel war für uns die Pyramidenspitze – mit 1.997 müNN. der höchste Punkt der Tour. Sicherlich ist auch die Aussicht vom Stripsenkopf und der Naunspitze sehenswert, allerdings lagen diese bei uns im Nebel, weshalb wir die kleinen Umwege ausgelassen haben.

Etappe 2 Kaisertour zur Pyramidenspitze

Über der Baum- und Nebelgrenze Richtung Pyramidenspitze. Auf dem Foto ist das Gipfelkreuz nicht erkennbar, aber hier war es erstmals sichtbar am Ende der Gebirgskette.

Gipfelglück auf der Pyramidenspitze

Gipfelglück auf der Pyramidenspitze (1.997 müNN). Warm strahlt die Sonne ins Gesicht. Der Nebel schwebt vor sich hin und verändert sekündlich die Aussicht. traumhaft schön ist es hier am höchsten Punkt der Kaisertour. Es war auch die längste Etappe und erst ein Bruchteil davon war geschafft, deswegen mussten wir nach einer halben Stunde schon weiterziehen. Hier hätte man es ewig aushalten können.

Anton-Karg-Haus Kaisergebirge

Gipfelglück ist auch, wenn man auf schöne Gipfel schaut, oder? 🙂 Das Anton-Karg-Haus lädt mit dieser grandiosen Aussicht zu einer Pause ein – obwohl wir gerade mal eine Stunde Abstieg hinter uns haben…

5. Hüttenmomente im Kaisergebirge

Jede Hütte hat doch seinen ganz eigenen Charme. Drinnen wie draußen erfährt man diese besondere Almhütten-Atmosphäre: Man schaut in zufriedene Gesichert der Hüttenwirte und der Wanderer: Gesättigt von den Eindrücken der Landschaft. Alle verbindet die liebe zum Berg. Nach der Einkehr hat man den Rest des Tages zum abschalten, Aussicht genießen, schlemmen und zum Austausch mit anderen Outdoor-Begeisterten über diese und jene Touren, die man schon erlebt hat. Wenn es draußen ungemütlich und frisch wird, lädt die urige Stube zum verweilen oder Kartenspielen ein bis sich die Müdigkeit von der Anstrengung meldet und die schweren Beine den Weg ins Schlaflager finden. Hach, kennt Ihr dieses Hüttengefühl?

Aussicht Vorderkaiserfeldenhütte Kaisergebirge

Ab in den Liegestuhl. Nach zwei intensiven Stunden Aufstieg am ersten Tag konnten wir einfach den Moment genießen und die Aussicht von der Vorderkaiserfeldenhütte. Zumindest für eine gute Stunde bis wir wieder in der Wolke verschwanden ..

Vorderkaiserfeldenhütte

Füße hoch und entspannen. Was gibt es schöneres als auf einer Berghütte zu sitzen bei Weizen und Sonnenschein?

Stripsenjochhaus im Kaisergebirge

Das Stripsenjochhaus bei der Ankunft an Tag 2 – es lässt nicht vermuten, was sich für eine grandiose Aussicht hinter dieser Nebelwolke befindet… Man freut sich auf alle Wanderer, die die gleiche Tour laufen und ist stolz, dass man diese anstrengende Etappe geschafft hat. Unser Ritual bei der Ankunft: Erstmal eine Spezi.

Aussicht vom Stripsenjochhaus

Und am nächsten Tag steht plötzlich diese Bergwand vor unserer Nase und ein weiter Blick eröffnet sich in die Bergwelt: Beste Frühstücksaussicht auf dem Stripsenjochhaus!

Weinbergerhaus am Brentenjoch - Einkehr Kaisertour

Kleiner Luxus zum Schluss: Einkehr in der liebevoll eingerichteten Privathütte, dem Weinbergerhaus. Es gibt kleine Zimmer, ein modernes Bad. Das Haus erinnert vielmehr an ein Familienhaus als eine Hütte in den Bergen. 22 Gäste finden hier Platz. Ein Riesen Kontrast zum Stripsenjochhaus, wo weit über 100 Leute übernachtet haben. Draußen gibt es Alpakas und zwei super süße Katzenbabys.

Résumé: Die Kaisertour & Alternativen

Die „kaiserliche“ Traumtour

Vorderkaiserfeldenhütte – Stripsenjochhaus – Weinbergerhaus (mögliche alternative: Gruttenhütte)

Wandern mit Bruderherz

Was eine Landschaft! Man kann es kaum in Worte oder Bilder fassen – das Kaisergebirge müsst ihr am besten einmal selbst erleben.

Schon wieder habe ich gemerkt, wie super die Infrastruktur in den Alpen ist: Die Recherche im Internet, die Beschilderung, die Auswahl der Hütten. Und trotzdem habe ich gemerkt, dass diese vorgefertigten Touren seine Vor- und Nachteile haben. Vorteil ist auf jeden Fall die einfache Planbarkeit und kurze Vorbereitungszeit. Wir waren außerhalb der Ferien unterwegs, deshalb kann ich noch nicht einmal sagen, dass die Tour überlaufen war. Etappe 3 und 4 war gut besucht, auch von Tageswanderern und besonders um den Hintersteiner See herum, aber das lag eher am Wochenende als an der Kaisertour selbst.

Türkises Wasser: Der Hintersteiner See

Türkisgrünes Wasser lädt zur Abkühlung ein. Aber Vorsicht! Es gibt nur die eine öffentliche Badestelle, ansonsten ist der See Privatgelände. Wir sind ganz optimistisch weitergelaufen und konnten am Ende nicht schwimmen gehen…

Ein Nachteil sind einfach die wunderschönen Hütten und alternativ-Touren, die man verpasst. Das Anton-Karg-Haus zum Bespiel ist so eine kleine schöne OEAV-Hütte mit traumhafter Aussicht (siehe Titelbild), kleinen Zimmern und total liebevoll authentischen Hüttenwirten. Ein perfekter Ort für Tagesetappen (z.B. auch auf die Pyramidenspitze oder den Stripsenkopf). 15 Minuten vom Anton-Karg-Haus entfernt liegt das Kaisertal-Hans-Berger-Haus, welches auch einen sehr sympathischen Eindruck macht.

Anton-Karg-Haus Kaisertal

Idyllisch im Tal gelegen – Sportliche Höhenmeter vorprogrammiert 😀

Kaisertal-Hans-Berger-Haus

Nur auf Durchreise gestoppt, aber sehr sympathische Einkehrmöglichkeit.

Alle Infos zur Tour findet Ihr unter alpenvereinaktiv.com.

Weitere Infos zur Region unter wilderkaiser.info.

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