Meine Familie kennt mich schon ziemlich gut. Es gibt wohl kaum ein besseres Geburtstagsgeschenk als eine Hüttentour durch die Alpen.
Mein Bruder hat die Tourenauswahl getroffen: Wandern im Gebiet des Zahmen und Wilden Kaiser. Vier Tage von Hütte zu Hütte auf der Kaisertour. Es war seine erste Hüttentour und das Resume lautet: Berge schaffen Gänsehaut-Momente! Ich hätte es besser nicht formulieren können. Und obwohl wir uns knapp unter der 2.000er-Grenze des Kaisergebirges aufgehalten haben, sammelten wir zahlreiche Höhenmeter und berauschende Gipfelglück-Momente.
Rückwirkend können wir sagen: Wir hatten für August wirklich kein Sommerwetter, aber eine spannende Mischung aus Sonne und Wolken. Obwohl wir die ersten Tage im dichten Nebel losgewandert sind, hat sich die faszinierende Bergwelt mindestens einmal pro Etappe durch die Wolkendecke gekämpft um sich von seiner prachtvollen Seite zu präsentieren.
Da Fotos mehr als unzählige Worte sagen, erhaltet Ihr die Zusammenfassung der Tour nun in Bildern…
Die Kaisertour: Etappe 1-4 in Bildern
1. Wanderwege im Kaisergebirge
Eins muss man der Kaisertour lassen: Die Wege sind wunderbar abwechslungsreich: Weicher Waldboden, weite Wiesen, schmale Pfade, steinige Aufstiege, holzige Stufen. Es wurde viel gekraxelt und nie langweilig.
2. Pflanzenwelt im Kaisergebirge
Ich habe versucht einige Blumennamen ausfindig zu machen, allerdings fällt es mir sehr schwer. Vielleicht befindet sich ja ein Experte unter den Lesern? Dadurch, dass sich die Vegetationsstufen aufgrund der Höhenlagen ständig wechseln, ist die Flora sehr vielschichtig: Immerhin wandern wir um die 1.000 Höhenmeter pro Tag. Wer sich mehr mit dem Thema beschäftigen möchte, sollte unbedingt den Alpenpflanzengarten an der Vorderkaiserfeldenhütte besuchen.
3. Tierwelt im Kaisergebirge
Die Alpenkuh ist auf jeden Fall immer ein schönes Motiv in den Bergen, wobei ich auch sehr viel Respekt vor den großen Tieren habe. Ein paar Murmeltiere oder ein Steinbock ist natürlich ein Traum auf jeder Wandertour, der uns diesmal leider ausblieb. Umso interessanter waren die kleinen Begegnungen: Auf Augenhöhe mit einem Grashüpfer und ein mich kitzelnder Schmetterling 🙂
4. Gipfelglück auf der Kaisertour
Der imposanteste Gipfel war für uns die Pyramidenspitze – mit 1.997 müNN. der höchste Punkt der Tour. Sicherlich ist auch die Aussicht vom Stripsenkopf und der Naunspitze sehenswert, allerdings lagen diese bei uns im Nebel, weshalb wir die kleinen Umwege ausgelassen haben.
5. Hüttenmomente im Kaisergebirge
Jede Hütte hat doch seinen ganz eigenen Charme. Drinnen wie draußen erfährt man diese besondere Almhütten-Atmosphäre: Man schaut in zufriedene Gesichert der Hüttenwirte und der Wanderer: Gesättigt von den Eindrücken der Landschaft. Alle verbindet die liebe zum Berg. Nach der Einkehr hat man den Rest des Tages zum abschalten, Aussicht genießen, schlemmen und zum Austausch mit anderen Outdoor-Begeisterten über diese und jene Touren, die man schon erlebt hat. Wenn es draußen ungemütlich und frisch wird, lädt die urige Stube zum verweilen oder Kartenspielen ein bis sich die Müdigkeit von der Anstrengung meldet und die schweren Beine den Weg ins Schlaflager finden. Hach, kennt Ihr dieses Hüttengefühl?
Résumé: Die Kaisertour & Alternativen
Die „kaiserliche“ Traumtour
Vorderkaiserfeldenhütte – Stripsenjochhaus – Weinbergerhaus (mögliche alternative: Gruttenhütte)
Was eine Landschaft! Man kann es kaum in Worte oder Bilder fassen – das Kaisergebirge müsst ihr am besten einmal selbst erleben.
Schon wieder habe ich gemerkt, wie super die Infrastruktur in den Alpen ist: Die Recherche im Internet, die Beschilderung, die Auswahl der Hütten. Und trotzdem habe ich gemerkt, dass diese vorgefertigten Touren seine Vor- und Nachteile haben. Vorteil ist auf jeden Fall die einfache Planbarkeit und kurze Vorbereitungszeit. Wir waren außerhalb der Ferien unterwegs, deshalb kann ich noch nicht einmal sagen, dass die Tour überlaufen war. Etappe 3 und 4 war gut besucht, auch von Tageswanderern und besonders um den Hintersteiner See herum, aber das lag eher am Wochenende als an der Kaisertour selbst.
Ein Nachteil sind einfach die wunderschönen Hütten und alternativ-Touren, die man verpasst. Das Anton-Karg-Haus zum Bespiel ist so eine kleine schöne OEAV-Hütte mit traumhafter Aussicht (siehe Titelbild), kleinen Zimmern und total liebevoll authentischen Hüttenwirten. Ein perfekter Ort für Tagesetappen (z.B. auch auf die Pyramidenspitze oder den Stripsenkopf). 15 Minuten vom Anton-Karg-Haus entfernt liegt das Kaisertal-Hans-Berger-Haus, welches auch einen sehr sympathischen Eindruck macht.
Alle Infos zur Tour findet Ihr unter alpenvereinaktiv.com.
Weitere Infos zur Region unter wilderkaiser.info.