Viele Abenteuer beginnen mit einem Missverständnis. So wird mein spontaner Flohmarkt-Besuch zu einer Entdeckungsreise durch die grüne Lunge Kölns.
So fing alles an: Freunde von mir sind „auf dem Flohmarkt am Stadion“. Die möchte ich mit einem Besuch überraschen.
Die Sonne scheint durch die Bäume als ich mich auf mein Rad schwinge und meine Tour am Ehrenfeldgürtel starte. Es ist Sonntag und die Straßen sind leer und ruhig.
Eine große Kreuzung später biege ich in den Stadtwald ein. Die einen Spaziergänger führen ihren Hund aus, die anderen bereiten das Picknick für eine Geburtstagsfeier vor.
Ich radel immer weiter Richtung Stadion. Am Tierpark kann man am stylischen Kaffeemobil in Form eines alten Fahrrads guten Kaffee kaufen.
Sonntagsstimmung und Gemütlichkeit liegen in der Luft.
Dann geht es leicht aufwärts. Vorbei am Skatepark überquere ich bereits den äußeren Militärring (Das ist übrigens die Stadtgrenze, wo man die berühmten KVB-Bikes abstellen darf ;)).
Am Stadion angekommen sehe ich ein paar Akrobaten turnend auf der Wiese und ein paar Fitnessgruppen beim Frühsport. Aber keinen Flohmarkt.
Erst versuche ich den genauen Standort auf dem Stadion-/Spoho-Gelände im Internet ausfindig zu machen. Dann greife ich zum Telefon und erfahre: „Simone, wir sind am Südstadion. Reihe 25, Stand 13.“
Kurze Enttäuschung, dass ich noch nicht angekommen bin, dann schwinge ich mich auf mein Rad und radel einmal quer durch Köln rüber Richtung Südstadt. Das Fahrrad-Abenteuer kann beginnen.
Seele baumeln lassen am Decksteiner Weiher
Parallel zum Militärring mündet der Stadtwald in den Decksteiner Weiher. Ich mag den Decksteiner Weiher. Er ist der perfekte Ort für eine Laufeinheit oder für einen langen Winterspaziergang. Doch das Allerbeste: Hier kann man für einen moderaten Preis Tretboote ausleihen und die Seele auf dem Wasser baumeln lassen!
Der hügelige Beethovenpark
Ich radel weiter durch den Wald. Ich weiß, dass eine der Brücken, die über die Straße helfen, in den Beethovenpark führen. Aber welche es genau ist? Das müsst ihr leider selbst ausprobieren – genau wie ich 😀
Erst vor kurzem war ich das erste Mal dort spazieren und ich würde sagen, es ist Kölns hügeligste Grünanlage. Auf dem höchsten Punkt des Parks, dem sogenannten Pilzberg, erlebt man sogar ein Gefühl von kleinem Gipfelglück mit recht weitem Ausblick.
Weiter geht’s. Sehr weit kann es nicht mehr sein bis zum Südstadion. Leider muss ich jetzt langsam die Grünanlage verlassen und fahre durch ein paar ruhige Straßen mit schönen Altbauten im Stadtviertel Sülz. Auch wenn ich nicht mehr im Park bin leuchten hier die Blätter an den Bäumen, die reihenweise die Straße schmücken.
Der Volksgarten-Park
Mit einem kleinen Umweg nehme ich auf meiner Stadt-Park-Radtour auch noch den Volksgarten mit. Der kleine See lädt Jogger ein, Runden zu drehen und der Biergarten lockt mit kühlem Kölsch. Der Volksgarten ist so verwinkelt und immer für neue Entdeckungen zu haben. Erst vor kurzem bin ich auf einen weiteren Teil der Festungsanlage gestoßen, und das, obwohl ich vor meiner Zeit in Passau schon vier Jahre dort gewohnt habe…
Endspurt zum Südstadion. Ich fahre weiter Richtung Zollstock. Ich kann langsam schon die Tore der Sportanlage erkennen und muss sie nur noch umrunden. Dann habe ich es geschafft und dabei auf 10 Kilometern Umweg noch so viele Eindrücke gesammelt.
Mit dem Rad durch Köln kann ein reines Naturerlebnis sein. Unbedingt nachmachen!
Jetzt gibt es von mir noch ein paar Empfehlungen für die Pause zwischendurch:
Kleine OutZeiten beim Radfahren
1. OutZeit nähe Decksteiner Weiher
Ich empfehle jedem – ob er nun eine Pause braucht oder nicht – einen Abstecher in die Gleueler Straße. Nach ein paar Hundert Metern befindet sich auf der linken Seite der Mühlen Pavillon. Das schönste Kiosk, das ich kenne mit einer Terrasse voller Blumen und kleinen liebevollen Details. Genauso detailreich sind auch die Kuchen- und Kaffeespezialitäten, die man bestellen kann.
Das besondere Extra: Es gibt nicht nur eine Hollywood-Schaukel für Groß, sondern auch für Klein! Genauso ist es mit der Speisekarte. Wirklich ein süßer Ort und sehr sehr kinderfreundlich.
2. OutZeit am Beethovenpark
Am Rande des Parks befindet sich ein kleines authentisch kölsches Brauhaus mit dem Namen „Em Birkebäumche“. Allein das ist ein Grund, auf einer Natur-Tour dort vorbeizuschauen. Außerdem mag ich die familiäre Atmosphäre und die Freundlichkeit der Köbes (insofern sie in ihrer Rolle freundlich sein können ;)). Über das Essen kann ich leider noch nichts sagen, werde es aber bestimmt mal ausprobieren.
Das besondere Extra: Der Biergarten kann jetzt ganzjährig genutzt werden.
3. OutZeit nähe Volksgarten
Die Leuchte Kaffeebar liegt zwar nicht unmittelbar am Park, aber es ist unglaublich schnukkelig und bietet drinnen eine tolle Wald-Atmosphäre. Auch hier gibt es neben Kaffee- auch diverse Kuchenspezialitäten.
Das besondere Extra: Das Wald-Ambiente erreicht man über eine steile Wendeltreppe mit Ausblick runter ins Café.
Hier seht ihr die grobe Route: