Es ist Donnerstag Abend und der Regen prasselt an die Scheibe. „Ich will noch nicht packen“, ist mein erster Gedanke. „Ich muss mich für das Trekking aber doch gewissenhaft vorbereiten“, mein Zweiter.
Es wird eine kalte Nacht werden und ich versuche an das Wichtigste zu denken. „Nur das Nötigste“, versuche ich mir immer wieder einzureden. Was brauche ich wirklich für eine Nacht im Wald? Isomatte, Schlafsack, Mütze und Fleece. Ohne Stirnlampe bin ich aufgeschmissen!
Am nächsten Tag geht die Reise los. Die Sonne kämpft sich durch die Wolkendecke. Rund 10kg trägt mein Rücken: Raus aus der Stadt. Rein ins grüne Abenteuer! Jetzt gibt es kein zurück mehr.
Ich liebe die Natur und ich habe mir schon oft meinen Wanderrucksack aufgeschnallt. Diesmal trage ich außerdem mein Zimmer und mein Bett für eine Nacht. „Was ein Luxus,“, denke ich mir, „dass ich mich mit allem, was ich zum übernachten brauche, fortbewegen kann.“
Wieso bin ich vorher noch nicht auf die Idee gekommen, mein Zelt weiter als vom Kofferraum zum Campingplatz zu tragen? Und zwar an einen geheimnisvollen Platz, wo es keine Autos gibt und kein Waschhaus, nicht einmal ein Willkommensschild. Ein abgelegener Ort, der nur zu Fuß erreichbar und ohne Koordinaten schwer auffindbar ist. Ein bescheidener Ort, der wegen seiner puristischen Art nur von Naturliebhabern wertgeschätzt wird.
So einen Trekking-Platz gibt’s in der Pfalz
Raus aus der Stadt, rein ins grüne Abenteuer. Der Ausgangspunkt hierfür ist Winnweiler, ein kleines Örtchen mit Bahnanbindung und Startpunkt des 114 Kilometer langen Pfälzer Höhenwegs.
Raus aus dem Ort, hinauf auf den Höhenweg. Beim ersten Schritt macht sich das Gepäck auf dem Rücken bemerkbar und beim zweiten der Anstieg in den Beinen. Aber es lohnt sich, denn nach ein paar Hundert Metern wartet die erste Aussicht über die Pfälzer Hügellandschaft und fast die letzte auf die Zivilisation. Langsam geht es tiefer in den Wald hinein, die Wege sind manchmal schmaler, manchmal breiter, die Anstiege mal flacher und mal steiler. Einige Lichtungen laden mit einer Bank zu einer „Schönen Aussicht“ und einer Verschnaufpause ein.
Schritt für Schritt rückt das Ziel näher, nur noch den Hügel hinunter, etwas querfeldein: Da liegt er, versteckt und umzingelt von riesigen Bäumen, deren Kronen sich wie ein behütendes Dach über meinem Kopf aufstellen. Einzig und allein eine Feuerstelle lässt darauf schließen, dass hier schon jemand vor uns gewesen ist.
Eine kleine Markierung am Baum gibt die Gewissheit: Keine zwei Stunden Autofahrt und 7 Kilometer Fußweg später befindet man sich mitten in der Natur, an einem offiziellen, aber trotzdem geheimnisvollen Pfälzer Trekkingplatz.
Wissenswertes zum Trekking in Rheinland-Pfalz
Aktuell gibt es 6 Trekkingplätze im Donnersberger und Lauterer Land und 7 Trekkingplätze in der südlichen Weinstrasse (Übersicht hier).
- 10€ kostet eine Nacht / Zelt auf dem Trekkingplatz. Dafür kann man mit einem vom Förster geprüften Platz im Wald rechnen, der absolut natürlich und sauber gehalten ist.
- Das Besondere: Erst bei der Buchung wird der Standort freigegeben. Die Plätze liegen nicht am Wegesrand und werden so nicht von üblichen Wanderern gekreuzt.
- Es sind maximal 6 Zelte pro Trekkingplatz zugelassen.
- „Öffnungungszeiten“: April-Oktober
- Es kann in beiden Regionen von Trekkingplatz zu Trekkingplatz gewandert werden.
- Alle Plätze bieten ein großes Outdoor-Programm von Wanderwegen bis Sehenswürdigkeiten, Aussichtspunkten und Einkehrmöglichkeiten (mehr Infos unter jedem einzelnen Trekkingplatz hier)
Trekkingplätze in der Eifel
Das gleiche Projekt gibt es in verschiedenen Tourismus-Regionen in Deutschland, wie zum Beispiel in der Eifel. Hier sind die Trekkingplätze für bis zu zwei Zelte ausgelegt und daher recht ausgebucht. Trotzdem lohnt sich ein Blick auf die Webseite, denn die Plätze sind ebenfalls super schön gelegen. Hier entlang >
Welche Erfahrung habt Ihr schon mit Trekking in Deutschland gemacht?
Über das #Bloggerwandern #Pfalz
Das Trekking ist im Rahmen des 3. Bloggerwanderns entstanden und wurde von der Rheinland-Pfalz Touristik GmbH zusammen mit der Pfalz-Touristik das organisiert. Das diesjährige Motto war „Trekking Pfälzer Art“. Wie immer haben wir viel erlebt, tolle Eindrücke über die Natur und Kulinarik erhalten (Weitere Artikel folgen): „Das perfekte Wandermenü“ eben. Vielen Dank dafür. Uns wurde das Trekking etwas erleichtert, weil wir uns nicht um das Proviant kümmern konnten. Trotzdem war es eine tolle, authentische Trekking-Athmosphäre, die ich jederzeit wiederholen würde!
Weitere Artikel zum Wochenende findet Ihr bei den Bloggerkollegen:
Gastlandschaften Blog @wanderreporter.de: Wie fühlt sich „Trekking Pfälzer Art an?“
Jutta @icheinfachunterwegs.de: Trekking in der Pfalz – endlich mal raus aus der Komfortzone
Heike @tharun-touren.de: Ein Rucksack packt aus (Trekking im Pfälzer Bergland)
Anja @das fliegendeklassenzimmer.org: Bloggerwandern in der Pfalz
Sebastian @seppamberg.de: Trekking in der Pfalz – Ist wildes zelten erlaubt?
Thilo @wandernmitfamilie.de: Wenn der Wanderblogger beim Bloggerwandern zum Trekking geht
Hubert @wanderlaus.de: Bloggerwandern in der Pfalz
Frank @derentspannen.de: Expedition in der Pfalz – Ein Rheinhesse wagt Trekking Pfälzer Art
Bianca @lebedraussen.de: Bloggerwandern 2017 #pfalz (Video)
Ihr wollt wissen, wie das Bloggerwandern 2016 war? Hier geht es zum Bericht über den Wandermarathon auf dem Westerwaldsteig.
Ein sehr schöner 1 Teil. Freu mich schon auf die Fortsetzung
Ein sehr schöner 1 Teil. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung. LG Hubert
Danke, Hubert 🙂
Sehr schöne Bilder von der Tour, da bekommt man Lust mitzulaufen.
Dankeschön 🙂 Das freut mich zu hören.
Sieht nach einer spitzen Tour aus! Muss auch mal wieder mit dem Zelt losziehen, aber bald geht es erstmal noch in ein Hotel in St. Leonhard zum wandern
Danke Patrick! Ja Trekking war schon eine coole Sache. Aber Hauptsache Wandern – nach einem Tag Draußen freut man sich hab auch auf eine Hotel-Dusche 😀
LG Simone
Was ist da nun besonderes dran?
Und wieso komme ich immer wieder auf den Gedanken, dass all die „Blogger“, die über Wanderungen berichten, im Normalfall stets nur kurze Tageswanderungen unternehmen?
Und gerade auf einem anderen Blog gelesen: ihr seid auf dieser Etappe lediglich 7,6km gelaufen 😉
Sorry, aber das ist wirklich peinlich.
Hallo Dirk, danke für die Kommentare.
Das Besondere: daran: Man kann jetzt rechtmäßig im Wald der Pfalz zelten, ohne dass man Camping-Platz-Strukturen hat und an Straßen / Wege angeschlossen ist. Insgesamt sind es 80 km. Die 7,6km waren perfekt für den ersten Eindruck. Am nächsten Tag gab es noch eine weitere Wanderung (Teufelstour: 17km), die ich jedoch noch nicht verbloggt habe – hier geht’s eben erstmal ums Trekking.
Ich freue mich übrigens über Anmerkungen, Kommentare und Kritik – Aber bitte keine Beleidigungen: Dafür ist kein Platz unter meinen Artikeln! Wenn du weiterstöbern würdest, findest du auch Artikel zu 50km-Wanderungen und 5-tägige Hüttenwanderungen in den Alpen, falls es das ist, wonach du suchst?!
Grüße
Simone
sehr spannender Artikel! da muss ich auf jeden fall noch etwas für trainieren 😀
Danke, Joachim 🙂 Das bekommst du bestimmt hin. Die Wanderwege in der Pfalz sind ganz gut machbar. Viele Grüße, Simone
Super Artikel, tolle Bilder, tolle Menschen! Nehme mir so oft vor auch mal mit Freund einfach so im Walt zu zelten, irgendwie ist die Angst da zu groß :s
Hi Felix, kann ich verstehen. Aber gerade die offiziellen Plätze, da ist die Angst dann nicht ganz so groß 🙂
Viele Grüße
Simone