„Wildnispädagogik-Ausbildung? Was ist das genau? Und was kannst du damit dann mal machen?“ Das sind wohl die häufigsten Fragen, die ich gestellt bekomme, wenn ich von diesem OutZeit-Abenteuer erzähle. Ehrlicherweise hatte ich selbst noch nie von Wildnispädagogik gehört und wusste auch gar nicht, wie viele Wildnisschulen es in Deutschland gibt. In diesem Artikel möchte ich Euch ein paar Einblicke geben von meiner Reise zu mehr Naturverbindung. 🙂
So fing alles an: Der Beginn der Wildnispädagogik-Ausbildung
Ich erinnere mich noch ganz genau an meinen allerersten Tag der Wildnispädagogik-Ausbildung. Recht spät bin ich zum „Check In“ angereist. Ab 18 Uhr sollte der Kurs mit einem gemeinsamen Dinner starten. Vorher war Zeit für Zelt- oder Tarpaufbau (das haben wir auch später auch nochmal im Rahmen der „Knotenkunde“ gelernt). Wer selber kein Equipment dabei hatte, musste nicht gleich in die Laubhütte, sondern konnte im Tippi Unterschlupf finden. Hier wurde zwischenzeitlich auch die Wildnis-Bücherei aufgebaut. Die Buchtitel geben wahrscheinlich einen wunderbaren Einblick darüber, was wir alles lernen werden. Da heißt es nämlich
- Frei und Wild: Naturerleben und Bushcraft
- Mit dem Coyote-Guide zu einer tieferen Verbindung zur Natur
- Wilde Küche & Essbare Wildpflanzen
- Tierspuren Europas – Spuren und Zeichen bestimme und interpretieren
- Flechten, Färben, Schnitzen & Wildes Naturhandwerk
Die Ausrüstung: Am Besten selbst gemacht
Das Zelt steht, alle Sachen sind verstaut. Und da saßen wir nun rund ums Lagerfeuer, wo auch gekocht wird. Für die Mahlzeiten habe ich mir einen viel zu kleinen Öko-Campingteller mit passendem Becher mitgebracht. Der sieht gut aus, ist nachhaltig produziert, aber einfach super unpraktisch für die Speisen, die wir über dem Feuer kochen werden.
Zum Glück steht das Schale-Glühen auf unserer Agenda, wo wir Glutstücke aus dem Feuer auf ein gesammeltes Stück Holz stapeln, bis mit ein wenig Nacharbeit eine brauchbare Essenschale entsteht. Diese beiden Abende, die wir mit der Herstellung verbracht haben, habe ich als sehr meditativ in Erinnerung. Man blickt stundenlang in die Flammen und hält Ausschau nach den schönsten Glutstücken für das Schale-Glühen. Es ist muckelig warm (Vorsicht im Hochsommer! Da tropft der Schweiß schon einmal schnell von der Stirn beim Schale-Glühen ;)). Dazu gibt es einen Haufen Zeit für tiefgründige Lagerfeuer-Gespräche.
Schale und Löffel aus Holz – selbst hergestellt. Wildkräuter-Eintopf: Selbst gesammelt und gekocht 🙂
Ob im Sitzkreis, zum essen, kochen oder aufwärmen: Vieles spielt sich am Feuer ab
Das Kennenlernen und der Sitzkreis
Nach dem allerersten Abendessen ist der Kurs mit der offiziellen Kennenlernrunde gestartet und ich kann sagen: Wir sind ein bunter Haufen liebevoller, naturinteressierter Menschen mit verschiedensten Hintergründen: Leute aus Kindergarten & Sozialpädagogik, junge Familienväter und Mütter, kreative Frauen, Pflanzenfanatiker (in sehr positivem Sinne), Büromenschen und Fitness-Freunde. Uns alle hat die Wildnisschule hier zusammengebracht mit dem einen gemeinsamen Streben: Mehr Wissen über die Natur und das Draußenleben zu erlangen — manche aus der beruflichen Motivation heraus und andere aus privater.
Neben Praxiswissen und Theorie wird auch viel gespielt: Zum Aufwärmen, wach werden oder sich im Wald zu verstecken. Die Farbe im Gesicht ist natürlich aus Naturmaterial 😉
Der Sitzkreis ist nicht nur ein schönes Ritual, sondern auch ein wichtiger Ort für Austausch. Foto: Yvonne@yvi_roamingforroots
Das Format der Kennenlernrunde geht über zum regelmäßigen Sitzkreis, der über die ganze Ausbildung hinweg als Ritual gelebt wird. Er bietet uns Raum für offenen Austausch von Erfahrungen, meistens spricht nur die Person mit Redestab. Es ist ein besonderes Gefühl, wenn man frei über sich erzählt und weiß, dass das Gesagte nicht kommentiert sondern einfach nur gehört wird.
Ich war anfangs sehr aufgeregt und auch etwas angespannt: „Der erste Eindruck ist wichtig“, dachte ich mir. „So ein Quatsch“, weiß ich heute. Denn wir werden uns noch besser kennenlernen als uns lieb ist, sowohl in Wohlfühlmomenten, wie auch außerhalb unserer Komfortzone. Das schafft das Team um Maurice nämlich immer wieder: Dass wir uns neuen Herausforderungen stellen. Und das gelingt ihnen gleich am ersten Abend.
Redezeit mit Redestab. Foto: Maurice Ressel @ Wildnisschule Lupus
Der Erste Abend = die erste Herausforderung
Es ist halb 11. Schlafenszeit, oder? Von wegen! „Zieht Euch warm an für eine Weile im Wald“, heißt es. Es war zwar Mitte April, aber es misst gerade einmal null Grad. Es nieselt etwas und es ist stockduster. „Wir schicken euch jetzt nacheinander raus und ihr sucht euch einen Sitzplatz. Dort bleibt ihr so lange, bis ihr von uns ein Zeichen hört“. So lautet die Aufgabe.
Habt ihr jemals in einem dunklen Wald gesessen? Oder habt ihr in letzter Zeit überhaupt einfach mal irgendwo gesessen, ohne Handy, ohne Uhr, ohne Zeitdruck?
Achtsam in der Natur unterwegs sein
Da war sie, unsere erste Achtsamkeitsübung in der Natur. Verrückt, was einem so durch den Kopf geht, wenn man nicht weiß, wie lange man irgendwo sitzen wird. Wir sollten die Zeit nutzen um anzukommen, Gedanken zu sortieren, uns Ziele zu setzen für die Ausbildung und für uns persönlich.
„Haben sie mich vergessen? Habe ich das Signal überhört? Waren die ersten Gedanken nach gefühlten 20 Minuten.
„Hüpfen dort Kaninchen, oder was ist dieser Schatten“, war es nach gefühlten 40 Minuten (der Schatten war übrigens ein bewegungsloser Baumstamm). So sehr verunsichert einen diese ungewohnte Stille, das einfache Sein im Wald und dabei diese Dunkelheit.
Der Sitzplatz wird auch noch Bestandteil unserer Hausaufgaben sein mit der Absicht unser Survival Mindset zu kräftigen. Heute gehe ich ab und an freiwillig im Dunkeln in die Natur und lausche — mit weniger Angst und mehr Neugierde.
Unser Tagesablauf während der Wildnispädagogik-Module
Der Morgen startet in der Regel wie folgt:
- 6 Uhr Aufstehen – Zeit für den Sitzplatz
- 7 Uhr Morgensport – ein bisschen Laufen, Dehnen, Kraftübungen, Yoga; Hauptsache Bewegung für eine Grundfitness, die man im Wald braucht. Außerdem wärmt es uns schön auf nach einer kalten Nacht und der Stunde Sitzplatz im Wald
- 8 Uhr Frühstück
- ab 9 Uhr Workshops & Wildnis-Wissen in Theorie und Anwendung Teil I
- ca. 13 Uhr Mittagessen
- ca. 15 Uhr Workshops & Wildnis-Wissen in Theorie und Anwendung Teil II
- ca. 19 Uhr Abendessen
- ab 20.30 Uhr Geschichten, Gesang und Aktivitäten am Lagerfeuer oder vereinzelt nächtliche Übungen im Wald.
Morgensport und Aufwärmprogramm. Foto: Maurice Ressel @ Wildnisschule Lupus
Naturschnüre Flechten ist eines der Survival-Basics und nutzen wir regelmäßig: hier aus Brennnesseln.
Über den Fortschritt bei unseren Aufgaben Zuhause können wir uns regelmäßig in Kleingruppen austauschen.
Die Organisation während der Wildnispädagogik-Module
Am ersten Wochenende der Wildnispädagogik-Ausbildung war alles neu: Da wurden wir komplett von den Teamleadern versorgt. Wir TeilnehmerInnen haben in den Tag hineingelebt und wurden immer wieder überrascht mit Übungen und Aktivitäten. Wir kannten keine Agenda und konnten uns komplett auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Ich habe das total genossen, wo ich doch normalerweise immer ein bisschen im Plan-Modus bin und meine Tage und Wochen durchtakte. Hier habe ich entschlossen mein Handy für drei Tage komplett auszuschalten.
Unsere täglichen Aufgaben im Camp
Nach dem zweiten Modul haben wir angefangen das Camp ganz eigenständig in der Gruppe zu managen: Es gibt eine Drehscheibe mit allen ToDos, die anfallen. Jeder hat am Morgen die Möglichkeit seine Bedürfnisse mit den offenen Verantwortlichkeiten zu matchen. Aufgaben sind zum Beispiel: Feuerholz sammeln, zerkleinern, Feuer machen und hüten, Küchendienst (Kochen und Abwasch), Tee- und Kaffeedienst, mentales Wohlbefinden, Ordnung im Camp, Kräuter sammeln für das Abendessen usw. — mehr oder weniger alles essenzielle Aufgaben um gut Draußen leben zu können. Das Prinzip dieser Eigenorganisation hat wunderbar funktioniert und schweißt das Team auch nochmal richtig zusammen.
Die Qual der Wahl: Für welche Aufgaben trägt man sich ein: Holz hacken, kochen oder für das Wohlbefinden im Camp sorgen.
Unsere Camp-Organisation läuft täglich über diese Scheibe ab.
Die Bekanntmachung mit dem Feuerbohrer — die Königsdisziplin bei der Wildnispädagogik-Ausbildung
Eines Morgens habe ich mich für das Feuermachen mit dem Feuerbohrer eingetragen (mit Druck lernt man ja manchmal schneller). Meiner Meinung nach gehört es zu den Königsdisziplinen im Survival und bei der Wildnispädagogik-Ausbildung. Eine Stunde vor dem Frühstücksdienst sind die „FeuermacherInnen“ in der Regel aufgestanden, weil die gerade gelernte Theorie in der Praxis gar nicht so einfach umzusetzen ist. „Aber die Verantwortung teile ich ja mit zwei bis drei anderen Teilnehmern“, dachte ich.
Ich konnte ja nicht wissen, dass es die ganze Nacht durchschütten wird, die Luft feucht ist und ein Feuer am kühlen Morgen wichtiger ist denn je. Ich war richtig nervös und mein Experiment wurde mit jedem Versuch zur unerreichbaren Last. Auch die anderen Teammitglieder brauchen mehrere Versuche: Manchmal klappt es mit der Glut, aber der Schritt zur Flamme ist dann noch längst nicht erreicht.
Ich habe es bis heute nicht geschafft und manchmal ist es richtig frustrierend. Es erscheint unerreichbar obwohl ich schon verschiedene Holzarten ausprobiert habe, Donald jede Drill-Bewegung von mir analysiert hat und jeder im Camp mitfiebert. Aber ich bleibe trotzdem zuversichtlich: Übung macht bekanntlich irgendwann den Meister.
Das Feuerbohrer-Brett: nachdem man es angedrillt hat, muss ein Kuchenstück (45 Grad groß) ausgeschnitzt werden, wo sich die Glut später sammeln kann. Foto: Maurice Ressel @ Wildnisschule Lupus
Den Moment und die Freude zu teilen, wenn man etwas zum ersten Mal macht oder schafft ist das Größte; wie hier beim Feuerbohren.
Aufgaben für Zuhause: Auch nach den Modulen geht die Wildnispädagogik-Ausbildung weiter
Neben Feuerbohren und der Sitzplatzroutine sollen wir uns auch mit weiteren gelernten Inhalten und der Natur in unserer Umgebung beschäftigen. Hierfür erhalten wir nach jedem Modul ein Heft, das alles Wichtige noch einmal zusammenfasst und unsere Aufgaben für die Zeit zwischen den Modulen aufzählt. Dazu gehört zum Beispiel
- Feuer machen und dokumentieren: Zu welcher Witterung & mit welchem Material wurde es ausprobiert?
- Ein „Revier“ definieren, in dem wir uns zukünftig mit essbaren und giftigen Pflanzen beschäftigen und generell der Pflanzenwelt.
- Erstellung eines Gefahren- und Pflanzen-Journals. Erweiterung um c.a. zwei Arten pro Modulphase
- Eine Naturschnur flechten
- einen Wasser-Filter bauen
- eine Laubhütte bauen
- einen Löffel schnitzen
- etc.
Außerdem werden etablierte Morgen- und Abendroutinen empfohlen, Übung von Schleichgängen (wie Fuchsgang oder Pirschgang) und Übungen um sich fit zu halten. Die Aufgaben für Zuhause sind zur Vertiefung gedacht: Entweder wiederholen wir das im Modul Gelernte, oder wir bekommen Aufgaben zur Vorbereitung für das nächste Modul. Am Anfang war ich teilweise richtig überfordert: Woraus kann ich denn eine Naturschnur machen, wenn ich keine Weide finde, so wie wir es eben gelernt haben?
Wie baue ich eine Laubhütte? Die theoretische Grundlagen für die Praxis im Modul und bei den Hausaufgaben. Foto: Maurice Ressel @ Wildnisschule Lupus
Digitaler Austausch über die Wildnis-Aufgaben
Hier war der Austausch zu den Teammitgliedern hilfreich in Kombination mir ein paar YouTube Tutorials. Dazu findet einmal zwischen den Modulen ein Zoom-Meeting statt, in welchem wir Fragen stellen können. Und das ist gut so. Ich habe mich sehr oft verrückt gemacht, weil ich etwas nicht richtig umsetzen konnte: Meine erste Schnur ist gleich beim Stabilitätstest gerissen, meine Routinen habe ich durch mein vieles Reisen nicht geschafft zu etablieren und die Pflanzenjournale habe ich hingekritzelt wie ein Kind.
Und trotzdem hat alleine der Versuch und die ständige Beschäftigung mit der Wildnispädagogik-Ausbildung etwas mit einem gemacht. Zusätzlich zum Zoom-Meeting wurden wir sogenannten Kanu-Partnern zugewiesen, mit denen wir uns ebenfalls einmal über unsere Aufgaben und Erfahrungen austauschen können. Was unsere Gruppe freiwillig etabliert hat: Ein Wildnis-Forum zum Austausch und für die schnelllebigen Freuden und Fragen eine Telegram-Gruppe.
Aufgabe für Zuhause: Revier suchen, aufzeichnen und entdecken.
Während des Moduls haben wir einen Wasserfilter aus Baumrinde gebaut. Um zu beobachten, was im Inneren des Filters passiert, sollten wir ihn Zuhause in einer PET Flasche nachbauen. Das dreckige Wasser habe ich oben reingekippt und beinahe glasklares Wasser kam unten raus. Trotzdem sollte es in jedem Fall abgekocht werden, bevor es trinkbar ist.
Unser Wasserfilter- Vorbild-Modell besteht aus Baumrinde (von bereits totem Baum), eingerollt und befestigt mit Brennesselschnur-Schnüren und Klammern aus Pappel-Ast. Gefüllt mit Moos, Sand, Kohle, Kies und Gras.
Feuerbohren ist eine Kunst für sich. Ich schaffe es meistens, das Rauch aufsteigt, aber zur Glut kam es noch nie. Um Feuerbohren Zuhause weiter üben und analysieren zu können, haben wir eine Tabelle zur Farbe, Konsistenz und der Ursache des Abriebs erhalten.
Was ich durch die Wildnispädagogik-Ausbildung gelernt habe
Nicht nur in Bezug auf die Aufgaben für Zuhause, sondern ganz allgemein zählt hier die Auseinandersetzung mit der Natur, den Materialien, den Witterungsverhältnissen und dem Erleben mit allen Sinnen. Es gibt erstmal kein „richtig“ oder „falsch“. Es gibt nur ein „funktioniert tendenziell einfacher oder schwerer“. Die Aufgaben werden nicht wie in der Schule abgefragt. Wenn man etwas nicht geschafft hat, dann ist es auch nicht schlimm. Es geht erstmal um die Erfahrung, indem man etwas ausprobiert. Und am meisten lernt man bekanntlich ja durch das Scheitern und die Wiederholung.
Vom Greenhorn zum Outdoor-Mensch
Ich schreibe einen Outdoor-Blog. Ich bin gerne draußen und teile die Erfahrung, aber zum draußen überleben wusste ich nicht viel. Auch einfache handwerkliche Kenntnisse, muss ich gestehen, hatte ich kaum.
Pflanzen fühlen, riechen, schmecken, zeichnen. Nie habe ich mich im Detail so sehr mit den grünen Sträuchern am Wegesrand beschäftigt. Heute springt mir alles Essbare sofort ins Auge 🙂 Foto: Maurice Ressel @ Wildnisschule Lupus
Was ich mich vorher nicht getraut habe
Wenn ich auf mich persönlich zurückschaue, dann gehe ich nur fünf Monate nach Beginn der Wildnispädagogik-Ausbildung viel selbstbewusster die Dinge an. Anfangs hatte ich so große Sorgen einen Baum zu verletzen, oder zu viele Kräuter zu pflücken. Ich habe nie im Leben daran gedacht, einmal ganz selbstverständlich eine Axt in die Hand zu nehmen. Ich wusste nicht einmal wie ich ein Messer zum Schnitzen am besten halte. Dazu hatte ich auch etwas Schiss es auszuprobieren; zu viele Horror-Stories mit verlorener Finger-Kuppe und Riesen-Narbe am Schienbein.
Ich war auch eingeschüchtert davon ein Feuer zu machen, weil ich privat einfach nie die Gelegenheit dazu bekommen habe. Da findet sich meistens ein Kerl (hier muss ich einfach gendern), der sofort die Initiative ergreift. Jetzt kann ich ja auch verstehen, wieso, denn es macht einfach tierisch Spaß ;).
Bei der Ausbildung war ich zu Beginn eher der zurückhaltende Typ Mensch, der erst einmal zuschaut und dann in einem ruhigen Moment versucht die Dinge nachzumachen. Und irgendwann klappt es dann einfach. Weil es oft gar nicht schwierig ist, und weil immer jemand da ist, der einen unterstützt, Tipps gibt oder einfach nur motiviert.
Mit Feuer und Holz arbeiten – vor der Ausbildung hatte ich wenig Ahnung. Mittlerweile stelle ich Geschirr her und hüte Lagerfeuer ganz selbstverständlich. Foto: Maurice Ressel @ Wildnispädagogik-Ausbildung
Theoretisches Wildnis-Wissen & Praxistipps
Neben ganz viel menschlichem Support und Gelegenheiten Dinge einfach einmal Auszuprobieren hält die Wildnispädagogik-Ausbildung auch viel theoretisches Wissen und Praxistipps bereit. Der Axt-Kurs von Donald hat überhaupt erst dazu beigetragen, dass ich mich getraut habe so ein Werkzeug in die Hand zu nehmen. Martin hat uns in die rechtlichen Gegebenheiten rund um das Waldleben eingeweiht: Wie viel Holz darf ich dem Wald entnehmen (nur Totholz vom Boden) und wie viele Früchte (nur für den Eigenbedarf, eine Hand voll). Und grundsätzlich gilt: Nie alle Pflanzen einer Art entfernen, sondern höchstens ein Drittel, damit genügend nachwächst für den Nächsten oder die Nächste.
Meine Empfehlungen für Wildnisschulen in Deutschland:
Es gibt sicherlich viele gute Wildnisschulen in Deutschland, aber bei diesen hier kann ich durch meine persönliche Erfahrung eine Empfehlung aussprechen:
- Brandenburg: Wildnisschule in der Schorfheide. Marcel war mein Mentor während meiner Ausbildung in 2021 und er ist leidenschaftlicher Wildnispädagoge, Fährtenleser und Full-Survival-Experte.
- Nordrhein-Westfalen: Wildnisschule Naturabenteuer Niederrhein. Nach meiner Ausbildung bin ich wieder zurück nach Köln gezogen und wollte weiterhin aktiv bleiben. Da bin ich auf Christians Schule in Kevelaer gestoßen. Seit 2022 unterrichte ich hier mit ihm zusammen die Wildnispädagogik-Ausbildung, die im Frühjahr startet. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich diese fixen Wochenenden mit den Gruppen draußen verbringen kann und alles gelernte weitergeben darf. Über die Wildnispädagogik Ausbildung hinaus gibt es ein breites Angebot an Kursen zu Pflanzenwissen, Tierspuren, Survival-Fertigkeiten etc. Meldete euch gerne bei Fragen zum Kursangebot 🙂
Weitere Infos:
Noch mehr Insights über meine Wildnispädagogik-Ausbildung erhaltet ihr in meinem zweiten Artikel „Ein ganzes Jahr Natur erleben“.